mann beim holz schleifen

Holz richtig schleifen – Wir erklären wie’s geht

Egal, ob Sie raues oder glattes Holz schleifen wollen: Beim Schleifen von Holz sollten Sie die Arbeit immer in drei allgemeine Schritte unterteilen: Abtragen, Vorbereiten und Nachbearbeiten. Grundsätzlich können alle Schleifarbeiten von Hand mit Schleifpapier ausgeführt werden oder auch mit elektrischem Schleifgerät, wie etwa einem Exzenterschleifer. Eine geeignete Schleifmaschine erleichtert jedoch die Arbeit erheblich und sorgt für optimale Ergebnisse.

Besonders wichtig ist auch das richtige Schleifmittel für Ihr Projekt. Unser Leitfaden zeigt Ihnen, welche Schleifmittel für das jeweilige Projekt geeignet sind, wie Sie das optimale Schleifverfahren finden und wie Sie den Schleifprozess richtig durchführen können.

Auswahl des Schleifverfahrens

Der richtige Schliff kann von Hand oder mit einem Schleifgerät, beispielsweise Exzenterschleifer aus unserem Test erfolgen. Beide Verfahren eignen sich für kleine und große Flächen. Das Hauptargument für das elektrische Schleifen ist jedoch der Komfort. Wir empfehlen das Handschleifen mit Schleifpapier und einem Block, wenn Sie nur einmal auf kleinem Raum arbeiten und keine Schleifmaschine kaufen wollen.

Wenn Sie eher selten schleifen, aber auch andere kleinere Aufgaben zu erledigen haben, kann es sinnvoll sein, ein Multitool zu kaufen. Neben der Funktion als Schleifmaschine bieten diese Maschinen oft auch die Möglichkeit, als Säge-, Bohr-, Abstreifer- oder Poliermaschine eingesetzt zu werden. Meiden Sie hier jedoch billige Geräte.

Die richtige Schleifmaschine

schleifgerät holzWenn Sie sich für den Einsatz einer Elektroschleifmaschine entscheiden, gibt es eine große Auswahl an Schleifmaschinen. Folgende Modellarten stehen zur Verfügung: Exzenterschleifer, Bandschleifer, Schwingschleifer, Delta-Schleifmaschinen, Schleifwalzen und viele andere.

Jedes Gerät hat seine eigenen Vorteile. Bandschleifer und Schwingschleifer eignen sich besonders für große Flächen, aber der Exzenterschleifer schleift besonders fein und kann daher auch zum polieren eingesetzt werden. Die Delta-Schleifmaschine und die etwas größere Multischleifer machen das Arbeiten in Ecken und Kanten durch ihre spezielle Form besonders komfortabel. Die Geräte liefern jedoch auch beim Schleifen von Flächen äußerst zufriedenstellende Ergebnisse.

Auswahl des Schleifmittels

Für ein optimales Schleifergebnis ist ein geeignetes Schleifmittel  oder Schleifpapier besonders wichtig. Das erste Kriterium für die Wahl des richtigen Schleifmittels ist das Material der Schleifkörner. Synthetische Schleifmittel aus braunem Aluminiumoxid, rotem Aluminiumoxid oder grauem Siliciumcarbid werden wegen ihrer Schärfe und Langlebigkeit häufig eingesetzt. Natürliche Materialien sind weniger widerstandsfähig und daher besser für Weichholz geeignet.

Je nach Härte des Holzes muss bei der Auswahl des Schleifmittels auch die sogenannte Streuung berücksichtigt werden. Diese gibt an, wie nahe die Schleifkörner beieinander stehen. Bei Weichhölzern wie Kiefer oder Fichte ist eine offene Streuung mit Kerben zwischen den Schleifkörnern erforderlich. Beim Schleifen kommt es zu einem hohen Materialabtrag, der sich somit leichter entfernen lässt. Offene Streuung setzt sich nicht so schnell zu wie Schleifmittel mit einer eher engen Streuung. Sie werden hauptsächlich für Hartholz und Lacke verwendet.

Der erste Durchgang – Abtragen

In der ersten Schleifphase sollen Unregelmäßigkeiten und Beschädigungen sowie Farbreste oder Farbreste ausgeglichen werden. Um in kürzester Zeit möglichst viel Material abzutragen, wird für den ersten Schliff ein grobes Schleifmittel mit einer Körnung bis 60 eingesetzt. Die Körnung gibt an, wie grob oder fein das Korn ist. Je größer die Kornzahl, desto feiner ist die Vermahlung.

Für den ersten Grobschliff ist es wichtig, dass sie nicht mit der Schleifmaschine stehenbleiben und dabei zu viel Material an einer Stelle abschleifen. Dieses Risiko ist geringer, wenn Sie per Hand schleifen. Arbeiten Sie daher in konstanten und kontinuierlichen Bewegungen. Bei Weichholz ist der Schleifwinkel besonders wichtig. Es wird empfohlen, entlang des Faserverlaufs zu schleifen, damit die Fasern nicht brechen, was zu einem unschönen Ergebnis führen würde. Mit einem Exzenterschleifer ist dieses Risiko aufgrund der besonderen Bewegung des Schleiftellers geringer.

Ausbessern von Rissen und Fugen nach dem Schleifen

Für ein perfektes Schleifergebnis wird der Feinschliff nach dem Grobschliff durchgeführt. Besonders fein arbeitet hierbei ein Exzenterschleifer. Dies wird gemacht, damit tiefe Risse ausgebessert werden und das Holz nicht beschädigt wird. Der Abrieb des ersten Schleifzyklus in Kombination mit Parkettfugenmasse oder Holzkleber ist ein optimaler Füllstoff. Geben Sie etwas Kleber oder Fugenmörtel in eine Rührschüssel und geben sie genügend Abrieb hinzu, um eine dicke, breiige Konsistenz zu erhalten. Beschädigte Zonen können so problemlos mit Masse aufgefüllt werden. Es ist besser, überschüssiges Material dann mit einem Spachtel zu entfernen. Sobald die Füllung vollständig getrocknet ist, kann der letzte Schritt vollzogen werden: das Finish.

Der letzte Schleifdurchgang: Das Finish

SchwingschleiferBeim Finishing-Prozess, auch Endschliff genannt, wird die Oberfläche nochmals abgeschliffen. Wenn die Holzoberfläche unbehandelt oder geölt verwendet werden soll, wird ein feinkörniges Schleifmittel mit einer Körnung von 220 für die Endbearbeitung verwendet. Beim Feinschleifen ist es wichtig, entlang der Maserung des Holzes zu schleifen, um eine glatte und hochwertige Oberfläche zu erhalten. Auch hier funktioniert das ganze wieder am besten mit einem Exzenterschleifer.

Durch die Behandlung von Holz mit Holzöl werden die Poren geschlossen und das Material erhält noch dazu einen schönen Glanz. Wenn die Oberfläche lackiert werden soll, empfiehlt sich ein Feinschliff mit einem mittelharten Schleifmittel. Bei einer Korngröße zwischen 150 und 180 haftet der Lack viel später, da die Oberfläche leicht angeraut bleibt.

Reinigung des Arbeitsbereichs nach dem Schleifen

Häufig bleibt nach dem Schleifen eine Menge Abrieb über. Dieser muss so schnell wie möglich nach dem Schleifen entfernt werden. Dieser Arbeitsschritt ist besonders nach der Bodenbearbeitung wichtig, da Abrieb den Boden leicht zerkratzen kann. Grobe Schleifrückstände lassen sich leicht mit einem Handkehrbesen entfernen. Es ist jedoch ratsam, den feinen Holzstaub mit einem feuchten Tuch zu entfernen. Verwenden Sie nach Möglichkeit keinen Staubsauger. Besonders feine Staubpartikel können das Gerät dauerhaft beschädigen.

Zum Schluss noch ein hilfreiches Video über Schleifen von Holzoberflächen.